Was ist Craniomandibuläre Dysfunktion?
Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) umfasst verschiedene Krankheitsbilder. Bei der physiotherapeutischen Behandlung stehen die Myopathie (Muskelerkrankung) und die Gelenkfehlstellung im Behandlungsvordergrund.
Eine Funktionserkrankung mit Schmerzen und/oder Funktionseinschränkungen kann erst unter einer muskulären Störung (Dysfunktion) entstehen. In Zusammenarbeit mit Ihrem behandelnden Zahnarzt oder Kieferorthopäden, entwickeln wir einen individuellen Behandlungsplan als Grundlage für die physiotherapeutische Therapie.
Das Ziel der physiotherapeutischen Behandlung ist eine Senkung der Muskelspannung (Detonisierung) der Weichteile sowie eine Verbesserung der funktionellen Beweglichkeit der Kiefergelenke und der Halswirbelsäule sowie eine Schmerzreduktion. Die motorische Kontrolle und eine bewusste Körperwahrnehmung (Haltungskorrektur) sollen wiederhergestellt werden, um die Gelenke zu stabilisieren und zu entlasten.
Wie läuft die Behandlung ab?
Zu Beginn der Physiotherapie steht die physikalische Therapie, hierzu gehören Wärme- und Kälteanwendungen. Die Wirkungsweisen sind Schmerz betäubend (analgesierend), spannungssenkend (tonusregulierend), stoffwechselanregend, resorptionsfördernd und steigern die Durchblutung der Muskulatur.
Welche Behandlungstechniken können angewendet werden?
Mittels Massagen erfolgt eine Weichteilmobilisation zur Steigerung der Durchblutung und Lösung von Verklebungen (Adhäsionen) im Bindegewebe (Faszien)
Muskelverkürzungen werden mit aktiven und passiven Dehntechniken behandelt.
Die Manuelle Therapie dient der Mobilisation der Kiefergelenke. Die manuellen Techniken wirken direkt im Gelenk über Traktion und Translation.
Das häusliche Übungsprogramm ist ein wichtiger Teil der Behandlung
Während des gesamten Behandlungsverlaufs ist die frühzeitige Einbindung des Patienten in ein systematisches, häusliches Übungsprogramm mit nachhaltiger Verhaltensänderung notwendig. Ein individuelles häusliches Übungsprogramm zum Erhalt der Beweglichkeit und zur Vermeidung eines Rückfalls(Rezidivprophylaxe) sowie eine Haltungskorrektur werden für den Patienten erstellt. Das Ziel des häuslichen Übungsprogramms besteht darin, nach dem Ende einer Behandlungssitzung das erreichte Behandlungsergebnis bis zur nächsten Behandlung zumindest zu erhalten, wenn nicht sogar zu verbessern. Die Grundlage besteht dabei in der Stabilisierung der Muskulatur wie auch in der Einübung korrigierter Bewegungsmuster. In der Praxis ist der wichtigste Bestandteil dieses häuslichen Übungsprogramms die Einübung einer symmetrischen, schmerzfreien Mundöffnungsbewegung.